Montag, 5. Juli 2010

Reformpädagogische Schulen sollen in Bayern noch schlechter gestellt werden

Am Wochenende haben in Nürnberg die privaten Schulträger zu einer Protestkundgebung in der Innenstadt eingeladen. Völlig zurecht - denn unsere CSU/FDP-Regierung will den reformpädagogischen Schulen offenbar die Luft abdrehen. Oft sind diese innovativen Schulen, nach denen (wen wunderts) eine riesige Nachfrage besteht, von Elterninitiativen getragen. Davon betroffen ist aber auch unsere Humanistische Grundschule in Fürth.

Der Hintergrund der Proteste ist die Novellierung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes, das rückwirkend (!!) in Kraft treten soll und das, obwohl noch nicht einmal beschlossen, schon von den Schulämtern angewendet (!!) wird. Es enthält ein ganze Anzahl von Gemeinheiten für private Schulträger. Z.B. dürfen dort künftig beamtete Lehrer nicht mehr arbeiten, und es gibt auch noch weniger finanzielle Fördermittel als bisher. Außerdem sollen kleine Klassen bei den Privaten mit Winkelzügen bei der Lehrerfinanzierung gezielt verhindert werden. Zwar steht im bayerischen Koalitionsvertrag etwas ganz anderes, aber wen interessiert schon sein Geschwätz von gestern. Das beste ist allerdings, dass künftig die Refinanzierung nicht mehr wie bisher nach dem Bedarf im betreffenden Schuljahr erfolgt,  sondern nach den Zahlen des Vorjahres. Ein späterer Jahresausgleich ist NICHT vorgesehen. Faktisch heisst das, dass wachsende oder im Aufbau befindliche Schulen ein Jahr lang richtig mies dastehen, weil ihre neuen Klassen gar nicht gefördert werden. Das betrifft unsere Schule unmittelbar, die soll nämlich 2012 zwei neue Klassen bekommen.


Aber, ein Hoffnungsstreif am Horizont: nachdem die Kirchen mit weitem Abstand die grössten Privatschulträger in Bayern sind und man es sich mit denen natürlich nicht verscherzen will, sind kirchliche Schulen von allen Verschlechterungen ausgenommen! Da kommt einem zwar mal wieder die Galle hoch, aber wenn die das kriegen, dann steht uns das auch zu. Nach GG sind wir ja mit den Kirchen gleichzubehandeln - und schon schreibe ich mal einen Brief an die Regierung, in dem ich für uns auch hier die gleichen Rechte einfordere. Mal sehen, was die antworten...

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