Montag, 14. März 2011

Atomkraft - nein, und kein Danke

Spätestens jetzt hat es sogar der letzte Trottel gemerkt, dass die Atomenergie eine Hochrisikotechnologie ist. Ein Beispiel dafür ist nicht zuletzt der bayerische Umwelt- und Reaktorminister Dr. (sic) Markus Söder, bei dem sich nun "alles verändert" hat. Naja, immerhin.

Die CSU war nicht immer so lernbereit. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es war, als Tschernobyl hochging. Damals hat der CSU-Innenminister "Old Schwurhand" Zimmermann - der hat's nämlich mit der Wahrheit auch nicht immer so genau genommen - noch erzählt, dass uns das alles gar nicht betreffen würde, als draußen schon die Geigerzähler ratterten. Ich war damals in der 12. Klasse, und an unserer Schule hat sich der Physiklehrer der kultusministeriellen Weisung, bis auf weiteres im Unterricht keine Geigerzähler einzusetzen (!!), widersetzt und umgehend mit uns im Pausenhof gemessen. Mit dem entsprechenden Ergebnis. Das war sehr anschaulich und lehrreich - physikalisch wie politisch.

Wer etwas nüchterner in die Zukunft geblickt hat, brauchte allerdings nicht den GAU in Tschernobyl oder die beinahe-Katastrophe von Harrisburg, und ebensowenig die jetzige in Japan. Etwas humanistische Perspektive tut auch in dieser Frage ganz gut. Dann kann man zwar an die technische Erfindungskraft des Menschen glauben, aber man weiß auch, dass es so etwas gibt wie ein "menschliches Maß", das tunlichst nicht missachtet werden sollte. Endlagerung von giftigem, ja tödlichem Müll über Jahrtausende hinweg sprengt dieses Maß eindeutig, ebenso die Größenordnung der Auswirkungen, wenn die nukleare Technologie mal doch nicht so funktioniert wie man sich das gedacht hat.

Keine Frage: Atomenergie ist unhumanistisch, ihre Nutzung widerspricht der humanistischen Weltanschauung. Und außerdem jeder Vernunft. Abschalten - alle!